Commander is for fun. Ich glaube, dass ich mittlerweile der vierte oder fünfte Text, den ich mit diesem Satz beginne. Doch es kann meiner Meinung nach auch nicht oft genug gesagt werden. Das ganze Format ist so großartig, weil es dabei nicht primär um den Sieg geht, sondern darum Spaß zu haben. Ich habe vor einiger Zeit einen Eintrag geschrieben der sich Salty durch die Game Night genannt hat. Da habe ich im Prinzip schon im Groben angesprochen, worum es heute gehen soll. Ich habe da die vier Phasen erwähnt, in denen wir an unserer Gegner*innen denken können. Doch da mir der Text etwas kurz vor kam um all meine Gedanken zu den einzelnen Unterpunkten dar zu legen gibt es in dieser Serie noch einmal eine Ergänzung zu jedem der Unterpunkte. Und darum kümmern wir uns heute darum, wie man Zuckersüße Commander Decks baut, gegen die jede*r gerne spielt. Oder zumindest die meisten.
Disclaimer
Hierzu sei noch eben erwähnt: Es geht mir nicht darum in irgendeiner Art und Weise High Power Commander als etwas Schlechtes dar zu stellen. Wenn man eine Playgroup hat, die gerne die optimalen Karten und Plays spielt, dann macht es natürliche ebenfalls allen Beteiligten Spaß. Mir geht es in diesem Text mehr darum aufzuzeigen, dass man auch mit nicht optimalen Decks eine Menge Spaß an Commander haben kann 🙂
Der Commander
Wie immer kommt es die Rede als erstes Auf den Commander. Das liegt vor allem daran, dass man häufig am Commander schon sehen kann, in welche Richtung sich ein Deck bewegt. Natürlich sagt ein Commander nicht alles über ein Deck aus. Man kann argumentieren, dass man mit den richtigen Karten in den 99 jedes dreifarbige Deck nahezu cEDH Level bauen kann. Doch ist die Wahl des Commanders in der Regel sehr bewusst. Ich versuche immer darauf zu achten, dass meine Decks zwar stark, aber nicht repressiv sind. Dafür brauche ich zuckersüße Commander, die das ebenfalls widerspiegeln.
“Fiese” Commander
Diese Stelle ist ein guter Punkt um ein Geständnis zu machen: Ich bin ein Fan von fiesen Commandern. Ich habe ein Talrand, Sky Summoner gehabt, dass Counter.Deck war. Als ich Tergrid, God of Fright oder Toxrill, the Corrosive gesehen habe war mein Instinkt, dass das bestimmt witzige Commander sind. Ich habe mir auch letz einen Jin-Gitaxias, Progress Tyrant bestellt um ein Deck um ihn zu bauen. Es ist nicht schlimm, wenn man solche Commander mag. Doch man sollte sich ebenfalls bewusst machen, was es bedeutet gegen so ein Deck zu spielen. Ich habe letzten Endes keins dieser Decks gebaut, weil sie mir zu gemein vorgekommen sind. Talrand hab ich auch nicht mehr zusammen, weil das Deck nicht stark genug war für den Hass, den man damit generiert hat.
Und das war ebenfalls eine wichtige Lektion, die ich aus der Talrand Erfahrung gezogen habe: Wenn ein Commander repressiv ist muss er es zur Not auch gegen drei Gegner*innen aufnehmen können. Wenn das Deck dafür nicht gewappnet ist, ist es vielleicht Zeit für einen anderen Commander.
Zuckersüße Commander
Die besten Commander für so ein Deck sind solche, die zwar stark aber nicht busted sind. Je “fairer” ein Commander ist, desto wahrscheinlicher ist, dass er auf dem Feld bleibt. Mein Kwain, Rabbit Controll Deck ist mein zuckersüßes Deck. Ich erlebe es zum Beispiel nur sehr selten, dass Kwain removed wird, auch wenn das logisch betrachtet richtig wäre. Doch meine Gegner*innen freuen sich ebenfalls an den Karten, daher bleibt er in der Regel auf dem Board. So kann ich nach und nach meine Combo suchen um das Spiel zu beenden. Meine Gegner*innen bekommen ebenfalls Ressourcen, die ihre Decks aber hoffentlich nicht so gut nutzen können wie ich.
Mein Sisay, Weatherlight Captain Deck ist ebenfalls zuckersüß. Allerdings liegt das mehr an der Strategie, meine Gegnerinnen mit Carddraw umzubringen als am Commander. Sisay ist in der Regel nicht besonders gerne gesehen, weil sie ein notorischer Combo Commander ist. Hier ist es wichtig seinen Gegner*innen zu erzählen, dass es es keine Sisay-, sondern ein 5-farben-Nekusar-Deck ist, auf das sie sich einstellen müssen. Wenn ich das nicht dazu sage wird Sisay sofort removed, wenn sie auf dem Board liegt. Manchmal sogar, wenn ich das dazu gesagt habe. Doch das liegt eben an dem Hass, den Sisay generiert und mit dem Risiko muss ich leben, wenn ich Sisay spielen möchte.
Group Hug Commander
Es gibt eine Art von Commander, die so zuckersüße Commander sind, dass man davon Diabetes bekommt. Das sind die sogenannten Group Hug Commander. Hierbei geht es darum, seinen Gegner*innen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, ohne das sie dafür einen Preis zahlen müssen. Kynaios and Tiro of Meletis sind ein gutes Beispiel dafür. Sie geben zwar dem Kontrolleur von Kynaios and Tiro mehr Ressourcen als dem Rest, aber der Rest bekommt jede Runde ebenfalls eine zusätzliche Karte oder einen zusätzlichen Landdrop.
Ich habe ebenfalls mal ein Group Hug Deck gebaut. Kenrith, the Returned King war der Commander und ich hab einfach alle Karten ins Deck genommen, die mir und meinem Gegner*innen zusätzliche Karten ziehen oder Mana generieren. Das Deck hatte keine Wincon und damit das selbe Problem, was viele Group Hug Decks haben. Man spielt damit immer nur um den zweiten Platz und die Spiele sind komplettes Chaos. Alle haben zu viele Ressourcen und die Decks können nicht mehr das tun, was sie machen sollten und das Spiel endet mehr zufällig als geplant. Daher hier der Apel an alle Group Hug Spieler*innen: Baut eure Decks mit Wincon! Ansonsten sind eure Decks nicht zuckersüße Decks, sondern eklig und klebrig.
Fazit
Man kann natürlich für jeden Commander ein Deck bauen, dass auch seinen Gegner*innen Freude macht. Einige Commander eignen sich allerdings besser dafür als andere. Doch den Spaß, den die Gegner*innen am Spiel haben sollte nie komplett aus den Augen verloren werden. Zumindest ist das meine Meinung und ich bin damit bis jetzt sehr gut gefahren 🙂
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