Wenn man mit Magic anfängt, dann ist es sehr üblich, dass die Spiele mit Kampfschaden entschieden werden. Man spielt Kreaturen, man greift an und am Ende gewinnt jemand das Spiel. Das ist natürlich auch eine bewährte Taktik in Commander, doch hier ist das ganze nicht mehr so einfach. Gegner*innen haben 40 statt 20 Lebenspunkte und man muss sich gegen drei davon durchsetzten. Daher gibt es viele Taktiken, die sich nicht so sehr auf den Combat Step verlassen und auf eine andere Art versuchen das Spiel zu entscheiden. Eine davon nennt sich Aristocrat.
Das Thema
Der Name kommt ursprünglich von den Karten Falkenrath Aristocrat und Cartel Aristocrat. Diese beiden Kreaturen haben eine aktivierte Fähigkeit, bei der eine seiner eigenen Kreaturen opfern muss. Das ist grade wenn man anfängt zu spielen nicht besonders intuitiv. Man braucht doch seine Kreaturen um anzugreifen und zu blocken. Doch gibt es in Magic sehr viele Decks, die davon profitieren, seine eigenen Kreaturen in den Friedhof zu befördern. Wenn man zum Beispiel einen Ashnod’s oder Phyrexian Altar im Spiel hat kann man so Mana erzeugen. Wenn man einen Grim Haruspex im Spiel hat zieht man Karten und wenn ein Blood Artist auf dem Feld liegt bekommt man auch noch Leben. Und noch wichtiger, alle Gegner*innen verlieren Leben. Meist gibt es in den Aristocrat Decks auch wege seine Kreaturen in Spiel zurück zu bringen um sie erneut zu opfern. Der Vorteil ist hierbei einfach, dass man nicht mehr darauf angewiesen ist, dass die Kreaturen angreifen um seine Gegner*innen zu besiegen. Und darum erfreuen sich Aristocrat Decks großer Beliebtheit.
Die Farben
Die meisten Aristocrat Decks finden sich in Schwarz. Das ist erst einmal nicht besonders verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Schwarz die Farbe ist, in der man seine Macht immer durch Opfer erkaufen muss. Auf edhrec.com gibt es 5154 mono schwarze Aristocrat Decks. Doch auf Kombinationen mit Schwarz finden sich in diesem Thema wieder. Besonder stechen hier Orzhov und Golgari heraus, also Schwarz-Weiß und Schwarz-Grün. Orzhov hat 5554 Decks, die ihre eigenen Kreaturen opfern und Golgari 4675. An diesen Zahlen lässt sich insgesamt ablesen, wie beliebt Aristocrat Decks bei Commander Spielern sind.
Fast 60 Prozent der gesamten Aristocrat Decks entfallen hierbei auf nur 4 Commander. Und diese sind Teysa Karlov (3530 Decks), Meren of Clan Nel Toth (3153), Shirei, Shizo’s Caretaker (1178) und Yawgmoth, Thran Physician (1039). Sie alle haben Fähigkeiten, die sich besonder gut für Aristocrat Decks eignen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Decks um diese Commander gebaut werden. Und sie sind alle Mono Schwarz, Golgari, oder Orzhov.
Die Spielweise
Auch hier ein kleiner Spoiler: Ich bin ein riesiger Fan von Aristocrat Decks. Wer sich meine Deck Techs aufmerksam durchgelesen hat wird davon wahrscheinlich nicht überrascht sein. Colfenor, Teshar, Junji und Umori, sie alle sind Aristocrat Decks, auch wenn sie nicht alle auf dieselbe Weise gewinnen. Doch was allen Decks gemeinsam ist, dass der Friedhof eine zentrale Rolle spielt. Junji und Colfenor hoffen hierbei eine Loop zu erstellen, bei der man immer die selben Kreaturen opfert um ander aus dem Friedhof zurück zu holen. Dann braucht man nur noch einen Zulaport Cutthroat oder einen Blood Artist um den ganzen Tisch auf einmal auszuschalten.
Im Kern sind die meisten Aristocrat Decks Combo Decks, die allerdings recht viele Teile brauchen um die Combo zu erstellen. Um sein Deck möglichst schnell nach seinen Combo Pieces zu durchsuchen gibt es hier zum Beispiel den Midnight Reaper und den Harvester of Souls, die einem Karten ziehen, wenn Kreaturen sterben. Oder man nutzt Vile Entomber um Karten direkt in seinen Friedhof zu befördern. Da Schwarz außerdem die Farbe mit den besten Tutoren ist, kann man auch diese benutzen um seine Pieces leichter zu finden.
Als Wort der Warnung sei hier allerdings gesagt, dass dieses auch kein besonders einfacher Archetyp ist. Man muss viele Zonen gleichzeitig im Blick behalten, also seinen Friedhof und das Spielfeld und seine Hand. Da ist es leicht etwas zu übersehen, besonders wenn man mehr als eine Karte hat, die triggert wenn Kreaturen sterben. Das kann sehr schnell unübersichtlich werden.
Mein Fazit
Ich bin Fan von Aristocrat Decks. Ich mag die Komplexität und das Combo Potential, dass sie bieten. Sie sind außerdem recht resilient gegen Removal, weil man seine wichtigen Kreaturen in der Regel immer in Response opfern kann. Das verhindert, dass sie ins Exil geschickt werden und für uns nicht mehr erreichbar sind. Ich kann aber auch alle verstehen, die sagen, dass es ihnen zu viel ist auf alle trigger zu achten. In meinem Teshar Deck entdecke ich auch heute noch neue Combos, die ich so noch nicht bedacht hatte. Es gibt einfach sehr viele Möglichkeiten, wenn man seinen Friedhof aktiv mit ins Spiel einbezieht 🙂
Kommentare
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