Wenn man sein erstes Commander Deck baut muss man sich zwangsläufig irgendwann die Frage stellen: Wer ist mein Commander? Wann diese Frage kommt, hängt allerdings sehr stark davon ab, wie man sein Deck baut. Ich persönlich starte sehr häufig mit meinem Commander. Das heißt ich sehe eine coole legendäre Kreatur und fange langsam an, ein Deck um sie herum zu bauen. Doch das machen natürlich nicht alle so. Um bei der Wahl des ersten Commanders ein wenig zu unterstützen habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, die ich hier mit euch teilen möchte.

Die erste Frage

Als erstes sollte mans sich fragen, baue ich mein Deck um eine legendäre Kreatur, oder suche ich einen Commander für ein Deck, dass ich spielen möchte. Denn diese beiden Wege sind ziemlich unterschiedlich, wobei keiner besser ist als der andere. Mir geht es wie bereits gesagt häufig so, dass ich eine neue oder alte Legende sehe und mir denke: Daraus könnte man ein ziemlich gutes Commander Deck machen. Doch das ist nicht bei allen der Fall. Man kann sich auch erst überlegen, was für ein Deck man spielen möchte und dann schauen, welcher Commander zu diesem Deck passt.

Zuerst der Commander

Wenn man neu in diesem wunderbaren Format ist, ist es am einfachsten ein Deck um einen Commander zu bauen. Dafür eignet sich eigentlich jede legendäre Kreatur, doch nicht alle sind gleich stark. Es gibt S-Tier-Commander, starke Commander, Casual Commander und Jank Commander. Das ist keine “offizielle” Einteilung, die kommt direkt von mir, aber ich finde sie hilfreich. Darum stelle ich sie hier vor.

S-Tier-Commander

S-Tier sind die stärksten Commander im Format. Dazu gehören zum Beispiel Thrasios, Triton Hero, Tymna, the Weaver und Urza, Lord High Artificer. Diese Commander führen die stärksten Decks im Format an und sind ein Grund, warum diese Decks so stark sind. Wenn man einen S-Tier-Commander in der Command Zone sieht sollte man sich darauf einstellen sein Removal bereit zu halten, weil es sonst schnell zu spät sein kann.

Starke Commander

Starke Commander sind unter anderem die Brawl Precon Commander, mit Ausnahme vielleicht von Syr Gwyn, Hero of Ashvale. Diese Commander bieten entweder Card Draw oder Ramp oder beides. Wenn man sie nicht stoppt übernehmen sie ein Spiel. Sie unterscheiden sich von den S-Tier-Commandern vor allem dadurch, dass sie einen höheren MV haben und deshalb später ins Spiel kommen. Doch auch sie können noch als “schwaches” cEDH Deck gebaut werden.

Casual Commander

Casual Commander sind Commander wie  Svella, Ice Shaper. Sie sind gut, aber haben in ihrem Text eine Beschränkung, die verhindert, dass man sie zu stark bauen kann. Im Beispiel von Svella  ist es, dass man sie tappen muss um ihre Fähigkeit zu aktivieren. Das soll nicht heißen, dass Casual Commander keine guten Decks anführen können. aber es ist schwierig ein cEDH Deck um sie zu bauen. Viele moderne Precon Commander fallen in diese Kategorie wie zum Beispiel Donal, Herald of Wings und Leinore, Autumn Sovereign.  

Jank Commander

Jank Commander fasst ein bisschen den Rest zusammen. Sie nützen der Strategie des Decks meist wenig und könnten wahrscheinlich durch einen stärkeren Commander ersetzt werden. Doch Jank Commander werden aus anderen Gründen gewählt als der Rest. Zum Beispiel sind sie Commander aus den Anfängen von Magic, wie Stangg oder Boris Devilboon. Auch die originalen Elder Dragon mit Ausnahme von Nicol Bolas zählen dazu. Jank Commander können unglaublich witzig sein, gerade wenn man zu viel hat von den ganzen starken Karten, mit den man sonst zu tun hat. 

Man kann natürlich auswählen was man möchte, aber für sein erstes Deck bietet sich ein Commander an, der eine klare Strategie vorgibt. Das kann zum Beispiel ein Krenko, Mob Boss sein, der möglichst viele Goblins ins Spiel bringen möchte. Oder ein Aesi, Tyrant of Gyre Strait, der möglichst viele Länder ins Spiel bringen möchte. Was ich vor allem gemerkt habe ist, dass einige Commander etwas zu viel sein können. Sythis, Harvest’s Hand sieht erst einmal aus wie ein einfacher Commander. Man spielt Enchantments, man zieht Karten und man bekommt Leben. So weit, so gut. Dazu kommen noch ein paar Enchantresses, die noch ein paar mehr Karten ziehen. Zu viele Karten sind besser als zu wenig. Dann kommen noch ein paar Verzauberungskreaturen ins Deck, die am besten auch noch Constellation haben. Und ehe man sich versieht hat man sechs oder sieben Trigger auf die man achten muss. Das überfordert auch mich und ich spiele viele triggerfreundliche Decks. Darum sollte man es etwas einfacher halten. Zumindest am Anfang.

Zuerst das Deck

 Wenn man schon ziemlich sicher ist, wie das Deck aussehen soll, dann stellt sich irgendwann die Frage nach dem Commander der zum Deck passt. Viele Faktoren sind schon vorgegeben. Zum Beispiel die Farbe und die Strategie. Je mehr Farben ein Deck hat, desto kleiner ist der Pool der Commander aus denen man auswählen kann. Denn selbst wenn man sich auf eine Farbe beschränkt hat beim Bau des Decks kann man einen Commander wählen, der mehr als diese Farben in seiner Color Identity hat. Man muss das nicht machen, aber man kann.
Natürlich sollte man nicht einfach irgendeinen Commander nehmen, der farblich passt. Der Vorteil ist nämlich, dass man immer Zugriff auf den Effekt aus der Command Zone hat. Das ist ein Vorteil den es zu nutzen gilt. Oder man nimmt eine Karte, weil sie einem gefällt. Das ist auch immer zulässig in Commander 🙂 Wenn man eine bestimmte Strategie verfolgt, weil man zum Beispiel ein Standard Deck hat, dass man gerne als sein erstes Commander Deck bauen möchte, dann kann edhrec.com helfen. Dort kann man nach nicht nur nach Farben, sondern auch nach Strategien filtern. Man bekommt Commander vorgeschlagen, die andere Menschen mit derselben Strategie schon gebaut haben. Dann kann man schauen, welcher Commander einem zusagt.

Das “finale” Deck

Wie auch immer der eigene Prozess aussieht, man sollte sich Zeit lassen, bis man sein Deck als fertig bezeichnet. Was allerdings nicht bedeutet, dass man es erst spielen kann, bevor man fertig ist. Wenn ich ein neues Deck baue versuche ich möglichst schnell ein paar Spiele damit zu spielen. Nur so bekommt man ein Gefühl für sein Deck und für seinen Commander. Funktioniert der Commander mit dem Deck, dass ich um ihn gebaut habe? Habe ich genug Ramp und genug Card Draw im Deck? Hat die Strategie funktioniert und falls nicht, warum nicht? All das sind Fragen, über die man alleine zuhause brüten kann, doch ein Deck zeigt nur seine Fähigkeiten, wenn es gegen andere Decks gespielt wird. Und darum baut man schließlich auch sein erstes Deck.

 Meine Empfehlung, gerade wenn man sich noch nicht final auf  eine Deckliste festgelegt hat, ist ein Maybe Haufen. Da sind alle Karten drin, die man auch in betracht gezogen und die man dann doch nicht ins Deck genommen hat. Mit diesem Maybe Haufen ist es möglich, sein Deck recht spontan anzupassen, wenn man Probleme festgestellt hat. Doch auch das wird man nur, wenn man seine Decks spielt 🙂 Einfach anfangen, wenn es beim ersten Mal nichts geworden ist, dann einfach nochmal probieren. Es gibt bei Commander kein richtig und kein falsch. Und niemand ist böse, wenn man nicht optimale Karten spielt. Mein Galazeth Prismari Deck basiert komplett auf der Karte Dragonstorm. Das ist keine gute Karte, aber ich mag sie sehr. Darum habe ich sie im Deck und darum habe ich das Deck darum gebaut. Sein erstes Commander Deck was man selbst baut ist meist nicht optimal, aber man erinnert sich. Das sollte im Vordergrund stehen 🙂

Kommentare

  • Board Wipes vs. Targeted Removal : Oves EDH Welt
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    […] Der erste Commander […]

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