Ein neues Jahr ist angebrochen und ich hoffe, dass alle den Jahreswechsel gut überstanden haben. Im heutigen Text soll es allerdings nicht um das neue Jahr gehen, sondern vielmehr um eine kleine Challenge, die sich eine meiner Playgroups auferlegt hat. Diese Playgroup ist sehr Proxy freundlich und daher ist Budget normalerweise kein Thema bei uns für den Deckbau. Doch das hat auch zur Folge, dass die Decks in dieser Gruppe ein ziemlich solides Powerlevel haben und viele Staples spielen. Um aus diesem Trott raus zu kommen haben wir uns auf ein Budget und einen Random Commander geeinigt. Darum geht es hier heute um Atalya, Samite Master.

Die Auswahl

Die Challenge war eigentlich ziemlich einfach formuliert. Wir haben alle drei Versuche beim Quest for the Janklord Random Commander Generator und durften uns einen dieser Commander aussuchen. Das Deck darf am Ende allerdings nicht mehr als 75 € kosten. Das sind ziemlich wenig Restrictions, aber wir wollten es für die erste Challenge dieser Art ein wenig einfacher gestalten.
Meine ersten drei Versuche am Wheel of Fate haben Tatyova, Benthic Druid, King Macar, the Gold-Cursed und Student of Elements hervorgebracht. Tatyova fand ich ziemlich langweilig, denn ich habe bereits ein Landfall Deck mit der anderen Tatyova und der Commander ist mir zu stark. Außerdem ging es für mich darum, keinen Commander zu bauen, den ich so nicht kannte. Student of Elements fiel als Option auch raus, weil er kein  echter Commander war. Er flippt zwar in eine Legende, ist es allerdings nicht, wenn man ihn ausspielt. Darum blieb mir nur King Macar.
Doch ich hab ja schon in der Einleitung verraten, dass der King nicht mein finaler Commander geworden ist. Und das lag daran, dass eine Person bei uns ihr Veto gegen den King eingelegt hat. Die Begründung dafür war, dass Exil-Removal in der Command Zone nicht so viel Spaß macht. Und da es hier um ein Übung im Deckbau und nicht um ein Turnier geht, habe ich mir die Freiheit genommen noch einmal das Rad zu drehen. So kam es dann, dass Atalya meine Commanderin geworden ist.

Mono White Lifegain

Atalya wurde ursprünglich in Invasion gedruckt und hat noch nie einen Reprint bekommen. Sie ist ein sehr schönes Beispiel dafür, was das Problem vieler Spieler*innen mit Mono Weiß ist. Sie kostet fünf Mana und ist eine 2 / 3 Kreatur mit einer aktivierten Fähigkeit. Und zwar kann man x Mana bezahlen und entweder x Schadenspunkte verhindern oder x Leben dazu bekommen. Ein Mana für ein Leben ist keine besonders gute Rate und Atalya macht nichts, was einen in einem Commander Match einen Sieg beschert. 

Lifegain hat zwar ein paar Spielzeuge bekommen, seit Atalya auf der Bildfläche erschienen ist, doch die kosten meist ziemlich viel Geld. Aetherflux Reservoir liegt trotz des Reprints in Brothers War bei 7,50 € und würde ein Zehntel des gesamten Budgets in Anspruch nehmen. Daher war die erste Challenge bei diesem Deck herauszufinden, wie ich gewinnen kann. 

Ich habe mich für guten alten Combat Damage entschieden. Es gibt in weiß nämlich eine ganze Reihe Effekte wie Griffin Aerie, die Token generieren, wenn man genug Leben im eigenen Zug dazu bekommen hat. So wird Atalyas Fähigkeit auf einmal doch interessant. Denn wenn ich nicht nur Leben, sondern auch Token dafür bekomme, lohnt es sich schon wieder, Mana dafür auszugeben. Ich habe fünf von diesen Effekten gefunden, die einigermaßen im Budget gelegen haben und erstmal alle in das Deck gepackt. Falls ich später über dem Budget liegen sollte, kann ich noch immer aussortieren.
Doch damit lag erst der erste Grundstein für eine Strategie. Ich brauchte auch noch eine Wincon. Und die habe ich im Nykthos Paragon gefunden. Denn in Kombination mit meinem Commander wird der Paragon zu einem zuverlässigen Overrun. Auch wenn er dem Team keinen Trampelschaden gibt, sorgt er doch für eine Menge Schaden. Davon inspiriert habe ich nach weiteren Kreaturen gesucht, die größer werden, wenn ich Leben dazu bekomme. So sind Ajani’s Pridemate, Gideon’s Company und Celestial Unicorn ins Deck gekommen. 

Mehr Lifegain ist besser

Um all diese Dinge zu triggern, ohne Atalya auf dem Feld haben zu müssen habe ich nach Effekten wie auf Soul Warden gesucht. Der Soul Warden ist der deutlich beste dieser Effekte, weil es für jede Kreatur triggert, die ins Spiel kommt. Doch es gibt einige Karten wie zum Beispiel den Impassioned Orator, die den Effekt für meine Kreaturen haben. Die sind zwar etwas schlechter, doch gibt es deutlich mehr davon. Insgesamt spiele ich 7 Kreaturen, die mir einen Lebenspunkt geben, wenn ich eine Kreatur ins Spiel bringe.

Dazu habe ich nach Kreaturen gesucht, die mir Lebenspunkte generieren, wenn sie ins Spiel kommen. Inspiring Overseer und Priest of Ancient Lore erfüllen dieses Kriterium und ziehen mich auch noch einen Karte. Und Card Draw in Mono Weiß ist noch immer mit etwas Arbeit verbunden. Eine meiner liebsten Karten für ETB-Lifegain ist der Charming Prince. Das liegt daran, dass er sehr flexibel einsetzbar ist. Er kann mich Leben dazu erhalten lassen, scryen oder eine andere Kreatur blinken. Alles sehr nützliche Dinge, was mir aber vor allem gut gefällt, ist die Flexibilität.

Doch ein großer Teil meiner Strategie basiert darauf, Atalya aktivieren zu können. Dafür brauche ich weißes Mana, denn nur das darf ich für die x-Kosten nutzen.  Darum habe ich mich dazu entschieden, keine Mana Rocks in diesem Deck zu spielen. Ich werde vielmehr den Land Ramp in Mono Weiß nutzen. Also Karten wie Loyal Warhound oder Knight of the White Orchid. Auch das gute, alte Solemn Simulacrum hat es in das Deck geschafft. Dazu Spiele ich Bounce Landes wie Guildless Common und Karoo um meinen Land Count niedrig zu halten. Allerdings habe ich lediglich sechs Rampkarten im Deck. Mal schauen, ob das reicht.

Der Elefant im Raum

Doch wie sieht es denn nun mit dem Card Draw aus? Auch im Jahre 2023 hält sich hartnäckig das Gerücht, dass man in Weiß keine Karten ziehen kann. Doch das stimmt nicht. Ich habe dazu schon einen Artikel verfasst und auch bei Commander Amateur meine Gedanken dazu geteilt. Weiß hat sehr viel Hilfe bekommen, was Card Draw angeht und das nicht nur mit Esper Sentinel. Secret Rendezvous, Cut a Deal und Your Temple is under Attack sind großartige Draw Spells. Viele Menschen schrecken allerdings noch davor zurück, sie zu nutzen, weil sie auch den Gegner*innen Karten geben. Diese Hemmungen habe ich allerdings nicht.
Außerdem ist Weiß die Farbe des Blink und des Flickers. Fast alle meine Lifegain Effekte sind ETB Effekte und auch ein guter Teil von meinem Ramp und Card Draw läuft darüber. Daher ist es günstig, wenn ich diese Effekte häufiger nutzen kann und dafür habe ich ein paar Blink Spells ala Eerie Interlude ins Deck gepackt. Die Blinken mein gesamtes Board, was super ist, um es vor einem Board Wipe oder Ähnlichem zu schützen. Und es hat den Vorteil, dass ich meine ETBs noch einmal bekomme. Ich spiele vier dieser Mass-Blink-Spells, die in vielen Situationen für explosive Züge sorgen können, wenn alle meine Kreaturen gleichzeitig ins Spiel zurückkommen.
Um diese Spells auch ausnutzen zu können, spiele ich viele Kreaturen, die mir beim Betretten des Spielfelds eine Karte ziehen. Die Besten davon sind sicherlich der Spirited Companion und die Wall of Omens. Die kosten beide nur zwei Mana und sind damit super effizient. Der Rest der Kreaturen kostet drei Mana und zieht zum Teil  mehrere Karten, wie der Welcoming Vampire oder der Mentor of the Meek. Ich hab auch den Rumor Gatherer im Deck, der mir schon in anderen Decks sehr viel gebracht hat.
Ich habe noch keinen echten Testlauf mit diesem Deck gemacht, doch beim Goldfishing hatte ich nie Probleme mit Handkarten. Das Deck zieht ziemlich zuverlässig neue Karten und ich bin sehr gespannt, wie es in seinem ersten Spiel performt. Ich werde definitiv berichten 🙂 Die aktuelle Decklist findet ihr hier.

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