Ein Commander Deck unterscheidet sich in sehr vielen Formen von einem Deck, wie es in den meisten Formaten gespielt wird. Man hat 100 statt 60 Karten und man darf jede Karte nur einmal im Deck haben. Basics und Sonderkarten, wie Shadowborn Apostle oder Relentless Rats, sind davon natürlich ausgenommen. Die einzige Konstante die wir in unserem Format haben ist, bzw sind, der oder die Commander, die das Spiel in unserer Command Zone starten. Der Rest verbirgt sich in einem Deck aus 99 Karten, die man nicht in jedem Spiel alle zu Gesicht bekommt.
Um ein wenig mehr Konstanz in Decks zu bringen werden in Commander viele Tutoren gespielt. Meine persönliche Meinung dazu könnt ihr hier nachlesen. Allerdings stellt sich auch bei einem bedingungslosen Tutor wie dem Demonic Tutor die Frage: Wonach suche ich eigentlich? Und sehr häufig ist die Antwort darauf: Nach der besten Karte in meinem Deck. Und darum soll es heute gehen.
Was ist die beste Karte in meinem Deck?
Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, weil die Antwort sehr vom jeweiligen Deck abhängt. Der Vorteil an Commander Decks ist, dass meist mit einer sehr konkreten Idee gebaut werden, die der Commander vorgibt. Mein Nadaar Deck zum Beispiel ist ein Blink Deck und mein Teshar Deck ist ein Reanimator Deck. Beide sind Mono Weiß, aber beide haben sehr unterschiedliche beste Karten. In Nadaar ist es der Radiant Solar und in Teshar ist es der Scrap Trawler. Diese beiden Karten sind wichtige Combo-Pieces, die das Spiel beenden können. Aber sie sind in jeder Situation Karten, die den Game Plan nach vorne bringen.
Und das ist wahrscheinlich die beste Definition für die beste Karte in einem Deck. Es ist die Karte, die in jeder Situation gut ist und die Strategie des Decks nach vorne bringt. Mitch von Commander’s Quarters hat diese Karte in seinen Deck Techs immer das Golden Pig genannt. Meist ist diese Karte ein Permanent, doch das muss es nicht immer sein. In cEDH ist die Karte Ad Nauseam häufig die beste Karte im Deck. Durch die niedrige Mana Kurve in diesen Decks kann man damit sehr viele Karten ziehen und dann das Spiel gewinnen.
Wie erkenne ich die beste Karte?
Das ist auf den ersten Blick nicht immer ganz leicht zu sagen. Häufig muss man erst ein Gefühl für das Deck bekommen um zu erkennen, was die beste Karte ist. Goldfishing hilft dabei. Doch auch dann kann es etwas dauern, bis man die beste Karte erkennt. Mein Galazeth Prismari Deck ist zum Beispiel um die Karte Dragonstorm gebaut. Doch ich würde nicht sagen, dass das die beste Karte in dem Deck ist. Das Deck ist im Kern ein Sturm Deck und die Karte, die das am besten ermöglicht ist der Storm-Kiln Artist. Durch meinen Commander muss ich die Treasures, die der Artist macht, nicht opfern um sie zu benutzen. Das erlaubt explosive Züge, in denen ich genug Mana habe um das Spiel zu gewinnen.
Häufig ist die beste Karte aber auch einfach eine generisch sehr starke Karte. In meinem Junji Deck hatte ich zum Beispiel Bolas’s Citadel und einige Tutoren. Und jedes Mal, wenn ich einen Tutor gespielt habe, habe ich nach der Citadel gesucht, weil es keine bessere Karte in der jeweiligen Situation gab. Das ist im Übrigen auch der Grund, warum ich sie final aus dem Deck genommen habe. Ich mag die Varianz, die es in Commander gibt. Und wenn man immer nach den selben Karten sucht, verschwindet diese Varianz nach und nach. Aber das ist ein ganz anderes Thema…
Das Beispiel ist aber gut geeignet um zu zeigen, wie man die beste Karte in seinem Deck findet. Man überlegt sich in verschiedenen Phasen des Spiels, wonach man suchen würde, wenn man einen Tutor hätte. Über kurz oder lang wird man feststellen, dass die Antwort sehr häufig dieselbe ist. Und schon hat man die beste Karte in seinem Deck gefunden.
Kenne dein Deck
Die beste Variante, die beste Karte in seinem Deck zu kennen ist sein Deck zu kennen. Je besser man sein Deck verstanden hat, desto einfacher ist es, die beste Karte in seinem Deck ausfindig zu machen. Wie bereits gesagt: Goldfishing kann hier ein wertvolles Instrument sein. Doch hilft es meist auch, einfach sein Deck zu spielen. Und vor allem, sich auch beim spielen Gedanken zu machen und mit anderen darüber zu reden.
Mir hilft es sehr, wenn ich mich mit Leuten über meine Decks austausche, auch wenn wir gerade mitten in einem Spiel sind. Ansonsten kann es passieren, dass man sich in einer Idee verliert, die sich nur sehr schwer umsetzen lässt, wenn noch 3 andere Spieler*innen am Tisch sitzen. Und man hat keine Ahnung, wie man aus dieser Situation heraus kommt, weil man seine beste Karte nicht kennt, die das Deck zum summen bringt.
Eine kleine Anekdote noch zum Schluss, die gut passt und mir gestern passiert ist. Ich habe gestern mit meinem Minn Deck gespielt und mein Gegner hatte eine Elesh Norn, Grand Cenobite auf dem Feld. Mein Deck lebt davon, dass ich mit Minn Illusionen erstelle und meine Gegner*innen mit Combat Damage besiege, doch dieser Weg war durch Elesh Norn versperrt. Die Illusionen sind sofort gestorben, wenn sie aufs Feld gekommen sind.
Die beste Karte in meinem Minn Deck ist Meloku, the Clouded Mirror, die ich ebenfalls auf meiner Hand hatte. Meloku kann instant speed Illusionen erstellen. Die sterben zwar auch sofort durch Elesh Norn, doch triggern sie Minn’s zweite Fähigkeit. Dadurch konnte ich ein Land wieder ins Spiel bringen, dass ich mit Meloku auf meine Hand gebracht habe. Dieses Land war die Sunscorched Desert. So habe ich mit Hilfe von Elesh Norn eine Loop gehabt, die instant speed alle meine Gegner*innen besiegt hat. Weil ich mein Deck kannte und wusste, welche Karten mir helfen 🙂
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