Ich habe einige Commander Decks, die aktuelle Zahl beläuft sich glaube ich auf 17. Nagelt mich aber nicht darauf fest, denn ich habe einige halbfertige Decks und einige an denen ich noch baue. Doch durch die schiere Zahl an Decks habe ich recht viele Möglichkeiten mich auf den Tisch an dem ich spielen möchte einzustellen. Ich habe ein Precon, dass wenig verändert wurde und ich habe sehr starke Decks. Doch meine liebsten Decks sind die, die den ganzen Tisch mit in Entscheidungen einbeziehen. Das beste Beispiel hierfür ist definitiv mein Kwain, Rabbit Controll Deck. Das gesamte Deck ist darauf ausgelegt, dass man sich gut mit Spieler*innen versteht, bis man seine Combo gefunden hat. Und da ich grade auf Instagram mein Deck vorstelle, nutze ich die Gelegenheit hier im Blog über Politics in Commander zu reden.

Deals, Deals, Deals

 Als ich mit Commander angefangen habe war ich unglaublich schlecht darin Deals mit meinen Gegner*innen zu machen. Ich habe nicht auf Feinheiten geachtet und es ging mir in vielen Punkten einfach darum einen Deal zu machen. Da die Leute, mit denen ich gespielt habe, auch recht neu in Commander waren, war das aber kein Problem. Wir haben uns gegenseitig Deals angeboten, ohne das es für einen von uns wirklich nötig gewesen wäre oder einen Vorteil gebracht hätte. 

Mittlerweile sind wir da ein wenig subtiler geworden. Die Deals sind mehr in Richtung: “Lässt du mich dich angreifen ohne zu blocken? Ich möchte nämlich meinen Dowsing Dagger flippen, weil ich sonst kein Mana habe..” Wenn man jetzt rational darauf schaut sollte man dieser Bitte nicht nachgehen. Das Lost Vale, in das der Dagger flippt, ist eins der stärksten Länder, die es in Magic gibt. Doch in unserer Gruppe lassen wir das trotzdem häufig durchgehen, weil man dafür einen Gefallen bekommt. Keinen großen, aber einen kleinen. Und auch der kann im Laufe eines Spiels sehr wichtig werden.

Politics ohne Dampfhammer

Viel mehr kann man auch politisch sein, ohne dass man klare Deals mit anderen Spieler*innen ab macht. Vielmehr geht es darum Fragen zu stellen oder Aussagen zu tätigen, die das Board von jemand anderem Betreffen. Diese Art von Politics ist für Spieler*innen mit weniger Erfahrung nicht so einfach umzusetzen. Man muss wissen, welchen Effekt einzelne Karten haben und wie gefährlich sie sein können. Bei einigen Karten fällt das leichter als bei anderen. 

Spielt jemand am Tisch Rhystic Study, Smothering Tithe oder Doubling Season sollte es eigentlich keine Diskussion geben. Diese Karten sind so stark, dass man sie so bald es geht removen sollte, oder es kann einen das Spiel kosten. Doch es gibt andere Karten, die auf den ersten Blick nicht so gefährlich aussehen. 

In Aristocrats Deck sind Karten wie ein Blood Artist sehr wichtig um ein Spiel zu gewinnen. Sie sehen erstmal nicht besonders gefährlich aus, weil sie pro Kreatur die stirbt nur einmal triggern und einer Gegner*in einen Lebenspunkt abziehen. Doch wenn es der Spieler*in gelingt eine Loop aufzubauen, die unendlich häufig Kreaturen opfert, dann reicht auch ein Lebenspunkt um alle Gegner*innen auszuschalten.

Eine Möglichkeit seinen Gegner*innen zu zeigen, dass ein Blood Artist eine sehr gefährliche Karte ist, zu sagen, dass ein Blood Artist eine sehr gefährliche Karte ist. Wenn man eine Gefahr ausgemacht hat, dann sollte man das auch so kommunizieren. Eine weitere Möglichkeit die Aufmerksamkeit zu lenken ist, zu fragen, warum diese Karte im Deck ist. Fragen ist noch subtiler und sorgt dafür, dass die Aufmerksamkeit auf eine Karte gelenkt wird, ohne das man manipulativ aussieht. Ich mache das gerne in neuen Playgroups, wenn ich nicht zu viel Aufmerksamkeit auf mich lenken möchte. 

All das ist Politics, denn man schließt sich subtil mit seinen Gegner*innen zusammen um gegen einen gemeinsamen Feind vorzugehen. Fragen kostet nichts und ist unverbindlich, kann aber Entscheidungen von anderen Spieler*innen sehr stark beeinflussen.

Politics mit Karten

Auch eine sehr schöne Methode mehr Politics in seine EDH Runde zu bringen ist bestimmte Karten zu spielen, die den ganzen Tisch mit einbeziehen. Einer meiner liebsten Removal Spells in meinem Kwain Deck ist Council’s Judgment. Aber es hier kann man fast alle Karten mit Will of the Council einsetzten, denn sie funktionieren alle recht ähnlich. Der ganze Tisch bekommt die Möglichkeit ein Permanent auszusuchen, dass man selbst nicht kontrolliert. Am Ende werden Stimmen gezählt und alle Permanents mit den meisten Stimmen werden ins Exil geschickt. Eine neuere und bessere Version dieses Effekts ist der Druid of Purification. Hier wird auch gewählt, aber es werden alle Artefakte und Verzauberungen zerstört, die ausgewählt werden. 

Es gibt einige Karten in diese Richtung die einem Tisch helfen sich mehr an Politics zu gewöhnen. Grade für neue Spieler*innen sind sie ideal um sich auszuprobieren 🙂

Fazit

Ich bin ein großer Freund von Politics in Commander. Ich habe am meisten Spaß im Spiel, wenn alle miteinander reden und involviert sind in Entscheidungen. Dadurch fühlt sich EDH mehr wie “Wir gegen das Spiel” und weniger nach “Alle gegen Alle” an. Und das mag ich sehr. Ich versuche solche Elemente in die meisten meiner Decks mit einzubauen. Natürlich nicht in alle, denn diese Karten funktionieren nicht in jeder Playgroup. Und es gibt wenig was so traurig ist wie ein Tempt with Discovery, bei dem keine*r auf den Deal eingeht 🙂

Kommentare

  • Deals : Oves EDH Welt
    Antworten

    […] Politics in Commander […]

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