Commander ist ein Singleton Format. Das bedeutet, es darf jede Karte (abgesehen von Basic Lands) nur ein einziges Mal vorkommen. Doch das ist nicht das einzige, was Commander von allen anderen Magic the Gathering Formaten unterscheidet. In Commander gibt es auch eine so genannte Color Identity. Damit ist gemeint, dass man nur Karten in seinem Deck verwenden darf, die eine Farbe mit dem Commander gemeinsam haben. Was genau das heißt und warum das für das RC wichtig ist, werde ich hier einmal kurz erklären. Denn gerade für neue Spieler*innen ist es nicht immer intuitiv, wie sie mit Color Identity umgehen sollen.
Der Hintergrund
Der Hintergrund der Color Identity ist, dass Mana in der Geschichte von Magic eine wichtige Rolle spielt. Die Farben der Karten schließen darauf zurück, welche Farbe der Magie ein Charakter in der Geschichte benutzen kann. Eine meiner liebsten Magic Kurzgeschichten ist die von Feldon of the Third Path. Er hat seine Frau verloren und kommt mit dem Verlust nicht klar. Also versucht er mit seiner Magie eine Artefakt-Kopie seiner verstorbenen Frau anzufertigen. Dabei hat er allerdings nur Zugriff auf rotes Mana, weshalb sein Vorhaben misslingt und er sich auf die Reise begibt.
Wer die Geschichte lesen möchte findet sie hier. Doch die kurze Zusammenfassung reicht um zu zeigen, dass die Art des Manas entscheidend ist, was man mit ihr machen kann. Daher ist erscheint es logisch, dass man in seinem Commander Deck auch nur Zugriff auf die Farben hat, die der Commander einem liefert.
Die Umsetztung im Spiel
Die Color Identity ist nicht dasselbe wie die Farbe des Commanders. Die Farbe des Commanders ist durch seine Manakosten festgelegt. Seine Color Identity bezieht aber alle Farbsymbole auf der Karte mit ein. Kenrith, the Returned King ist hier ein gutes Beispiel um zu erklären, wo der Unterschied ist. Kenrith ist eine weiße Kreatur, weil er 4 beliebige und ein weißes Mana kostet. Allerdings hat er fünf aktivierte Fähigkeiten, die jeweils ein farbiges Mana und beliebige Mana kosten. Daher ist Kenrith ein fünffarbiger Commander und hat in seinem Deck zugriff auf alle Karten, die in Commander erlaubt sind. Dasselbe gilt auch für Sisay, Weatherlight Captain. Sie ist eine weiße Kreatur, aber ein fünffarbiger Commander. Was auch der Grund ist, weshalb sie mein Fünf-Farben-Nekusar-Deck anführt. Es ist also wichtig für die Color Identity eines Commanders alle Farben auf der Karte zu beachten, nicht nur die Kosten.
Color Identity für die Karten im Deck
Die Color Identity gilt für alle Karten in einem Commander Deck und wird für alle Karten bestimmt wie beim Commander. Zum Beispiel ist es nicht zulässig in einem Mono Blauen Deck Wälder zu spielen. Der Grund hierfür ist, dass auch auf Ländern Manasymbole zu sehen sind. Darum haben sie eine Color Identity, auch wenn sie selbst farblos sind. Dasselbe gilt für Artefakte und Kreaturen. Die Signets sind hierfür ein gutes Beispiel. Sie Filtern ein beliebiges Mana in zwei verschiedene Mana, die auf der Karten mit ihren Mana Symbolen dargestellt werden. Ein Rakdos Signet produziert zum Beispiel rotes und schwarzes Mana und kann deshalb auch nur in einem Deck gespielt werden, wo die Color Identity des Commanders rot und schwarz beinhaltet. Auf der anderen Seite kann Arcane Signet in jedem Deck gespielt werden, weil es keine Mana Symbole auf der Karte zeigt.
Das ist alles an und für sich recht einleuchtend, doch leider gibt es ein paar Randfälle, die das ganze etwas komplizierter machen…
Häufige Fehlerquellen und Streitpunkte
Hybrid Mana
Es gibt in Commander ein paar Randerscheinungen, die die Sache mit der Color Identity ein wenig komplizierter machen. Beziehungsweise nicht komplizierter, aber sie widersprechen ein wenig der Grundidee der Color Identity und sind deshalb einigen Spieler*innen ein Dorn im Auge. Der häufigste Streitpunkt zwischen Spieler*innen und dem RC ist das so genannte Hybrid Mana. Das sind die Mana Symbole, die mehr als eine Farbe abbilden. Der Gedanke hinter Hybrid Mana war, dass man die Kosten sowohl mit der einen als auch mit der anderen Farbe bezahlen kann. Dadurch ist es in fast jedem Format möglich, auch in einem monofarbenden Deck Hybrid Karten zu spielen. Doch in Commander zählen beide Farben in die Color Identity. Das bedeutet, dass man Lurrus of the Dream-Den nur in einem Deck spielen kann das schwarz-weiß ist. Viele Spieler*innen ärgern sich darüber, weil es einige Statements von unter anderem Marc Rosewater gibt, die sagen, dass Hybrid Mana so nicht gedacht war. Aber das RC macht die Regeln und so lange das so ist muss sich jede*r Commander Spieler*in daran halten.
Fetchlands
Ein weiterer Streitpunkt sind die Fetchlands. Damit sind alle Länder gemeint, die die eigene Bibliothek nach einem Land mit einem Landtyp durchsuchen. Der Hintergrund des Regel Textes ist dabei in den Farben gehalten, die gesucht werden können. Doch da keine Mana Symbole auf den Fetchlands zusehen sind kann man sie in jedem beliebigen Deck spielen. Dadurch ist es möglich, dass in einem dreifarbigen Deck alle 10 Fetchlands spielen kann um sich immer genau das Land zu suchen, was man gerade braucht. Das stößt einigen Spieler*innen sauer auf, weil es auch etwas gegen die Idee der Color Identity läuft. Zu dem macht es Decks sehr konstant und fühlt wegen des Preises der Fetchlands an wie Pay-to-Win. Auch in diesem Fall arbeitet das RC an einer Lösung, doch das ist alles nicht so einfach. Und bis sie eine Lösung gefunden haben darf man Fetchlands spielen, auch wenn sie außerhalb der Color Identity fetchen.
Extrot
Der dritte und letzte Punkt, der wirklich nicht intuitiv ist, ist die Mechanik Extort. Wenn eine Karte Extort hat kann man ein für jeden Spell ein schwarzes und oder ein weißes Mana bezahlen um allen Gegner*innen einen Schadenspunkt zuzufügen. Man selbst bekommt dann so viel Leben, wie die Gegner*innen verloren haben. Das klingt jetzt erstmal nicht so kompliziert. Vor allem, weil auf Karten mit Extort noch mal erklärt wird, was Extort macht. Doch dieser Text ist kein Regeltext, sondern Erinnerungstext. Daher zählt er nicht mit in die Color Identity der Karte. Auch wenn auf der Karte mit Extort ein Hybrid Mana Symbol zu sehen ist. Alles nicht ganz einfach, aber das ist tatsächlich der einzige Sonderfall, der die Color Identity nicht verändert.
Zusammenfassung
Color Identity ist ein wichtiger Grund, warum Commander ein so großartiges Format ist. Es schränkt die Möglichkeiten beim Deckbau zwar ein, sorgt aber gleichzeitig für mehr Kreativität. Außerdem ergibt es narrativ sinn, dass eine Kreatur nur das Mana benutzen kann, was auf ihrer Karte zu sehen ist. Wer sich nicht einschränken lassen möchte kann immer einen Commander wählen, der alle fünf Farben in seiner Color Identity hat. Doch insgesamt sorgt diese Regel für mehr Diversität im Format und darum bin ich ein Fan der Color Identity 🙂
Kommentare
[…] Color Identity […]
[…] Color Identity […]
[…] Color Identity […]
[…] Color Identity […]
[…] Color Identity […]
[…] Color Identity […]
[…] Color Identity […]
[…] Color Identity […]