Im Internet wird gestritten, dass ist denke ich keine Neuigkeit. Das meiste, worüber leidenschaftlich diskutiert wird interessiert mich nicht besonders, weil die Theman sich ständig wiederholen. Die Reserved List, Colore Identity, Pregame Discussion, dass sind alles alte Hüte und die Gespräche bringen wenig neues. Doch ab und zu kommt es auf, dass es ein Thema gibt, dass ich noch nicht als Problem kennen gelernt habe und bei dem ich dann dumm nachfrage. Und dieses Thema war diese Woche Goad.

Ich habe auf meinem Twitter und meinem Instagram Account jeweils gefragt, warum Leute denken, dass Goad  als Mechanik ein Problem in Commander ist. Darauf hin gab es zahlreiche Kommentare und nicht alle Kommentierenden waren einer Meinung. Die einen sehen Goad als witzige Abwechslung, die allerdings nicht gut geeignet ist ein Spiel zu beenden. Die anderen sehen darin ein Problem, weil es viele Entscheidungspfade nicht mehr zulässt und das Spiel so sehr gradlinig machen kann. Beide Seiten habe in meinen Augen gute Argumente und darum schreibe ich diesen Artikel.

Was ist Goad?

Goad ist eine Mechanik, die es seit dem Set Conspiracy: Take the Crown gibt. Und eine der ersten Karten mit Goad als Keyword war Disrupt Decorum. Speziell diese Karte ist auch heute noch eine der besten Karten in den meisten Decks dieser Art. Denn der Vorteil ist, dass sie jede Kreaturen der Gegner*innen betrifft. Das bedeutet, dass sie angreifen müssen und wenn es möglich ist, dann nicht die Spieler*in, die sie gegoaded hat.
Es gibt in Magic 41 Karten, die das Keyword Goad benutzen und davon sind 26 Karten seit dem letzten D&D Set Adventures of the Forgotten Realm. Das bedeutet, dass sich die Zahl der Goad Karten seit mitte letzten Jahres verdoppelt hat. Und noch bedeutender, die Zahl der Commander, die sich für Goad interessieren ist von zwei auf dreizehn gestiegen, wobei 4 davon in Commander Legends 2 released werden. Das ist ein deutlicher Anstieg und lässt vermuten, warum diese Diskussion jetzt gerade geführt wird.

Pro Goad

 Gavin Verhey hat verkündet, dass Goad zu einer so genannten Ever Green Mechanic wird, allerding nur in Multiplayer Formaten. Das hat auch einen guten Grund. Auf niedrigen Powerleveln können Commander Games sehr schnell zu einem Mexican Standoff werden. Keiner traut sich mehr anzugreifen, weil man seine Kreaturen nicht gefährden will. Dadurch werden Spiele recht schnell uninteressant, weil alle nur warten und ihr Board aufbauen. 

Mit Goad wird den Spieler*innen die Wahl, ob sie angreifen wollen, abgenommen. Die Frage ist also nicht mehr “ob”, sondern “wen”. Dadurch werden Spiele kürzer und kommen zu einem Ende, ob man nun will oder nicht.
Außerdem ist Goad eine ziemlich faire Mechanik. Wenn man im 1vs1 angekommen ist kann man seine Gegner*innen zwar noch immer zwingen anzugreifen, allerdings bleibt dann keine andere Wahl als die Goad Spieler*in anzugreifen. Im 1vs1 ist es meist keine mächtige Mechanik mehr, weshalb oft gewitzelt wird, dass Goad Spieler*innen sehr gut darin seien 2te*r zu werden.

Contra Goad

Menschen mögen es, wenn sie ihre eigenen Entscheidungen treffen können. Keine Person lässt sich gerne sagen, was sie tun kann und was nicht. Gerade in einem so taktischen Spiel wie Magic ist es wichtig, seine Entscheidungen frei treffen zu können. Gaod nimmt einem diese Möglichkeit, weil es Kreaturen zum angreifen zwingt. Und damit sind nicht nur die Kreaturen gemeint, mit denen man angreifen wollte. In der Regel sind von den meisten Goad Effekten alle Kreaturen einer Spieler*in betroffen. Wenn man gegen ein reines Goad Deck spielt kann es passieren, dass man ähnliche Gefühle bekommt wie bei einem Stax Deck.

Aber auch mit gezielten goading ist es möglich, zum Beispiel einen wichtigen Commander permanent aus dem Spiel zu nehmen. Die Mechanik führt in solchen Fällen nicht mehr dazu, dass das Spiel schneller wird, sondern eher, dass es zum Stillstand kommt. 

Außerdem gibt es wenig, was man gegen Goad  machen kann. Kristen Gregory hat dazu einen interessanten Artikel geschrieben, in dem sie genau das als das Hauptproblem von Goad beschreibt. Die Mechanik ist zu neu und WotC hat noch nicht erkannt, dass man Gegenmittel braucht, damit das Spiel spannend bleibt. Ansonsten ist die Goad Spieler*in die einzige, die ihren Game Plan umsetzen kann. Das ist auch eines der Argumente, die für mich am meisten Sinn ergeben, warum Leute Goad nicht mögen. Wer den Artikel nochmal lesen möchte findet ihn hier.

Meine persönliche Meinung

Ich persönlich habe kein Problem mit Goad. Aber man muss dazu sagen, dass in meiner regulären Play Group auch niemand ein Goad Deck spielt. Die paar Spiele, die ich gegen diese Mechanik gespielt habe, war ich von ihr nicht besonders genervt und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ich in irgendeiner Art an meinem Spiel gehindert wurde.
Das gesagt will ich aber nicht sagen, dass Goad kein potentielles Problem für Commander ist. Denn einfach zu sagen: Die Leute sollen sich nicht so anstellen!!! hat auch noch niemandem geholfen. Ich denke, Goad braucht noch etwas Zeit, bis Spieler*innen die Mechanik voll auf dem Zettel haben und ihre Decks anpassen. Denn es gibt Mittel und Wege, gegen sie anzukommen. Mass Blink Effekte wie Eerie Interlude sind sehr gut geeignet sein Board von dem Angrifsfluch zu befreien. Allerdings sind diese Effekte nicht besonders häufig, dass muss ich auch zugeben.

Es ist gut und richtig, dass Spieler*innen ihre Sorgen kund tun, auch wenn ich diese Sorgen persönlich nicht teile. Doch wir sind eine Community und das mindeste, was wir tun können, ist einander zuzuhören und uns gegenseitig ernst zu nehmen. Und miteinander reden hilft natürlich auch 🙂

Kommentare

  • Precons und fiese Karten : Oves EDH Welt
    Antworten

    […] Lets talk about Goad […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert